| | | | In drei Akten und einem Vorspiel Op. 5 (1906)
Uraufführung: Stadttheater Hamburg 21. Januar 1908
Personen
Konrad der Salier | | Bass | Hiltrud, seine Gemahlin | | Mezzosopran | Agnes, beider Tochter | | Sopran | Helferich von Lahngau | | Tenor | Adalbert von Babenberg | | Bariton | Herbert, Ratgeber des Saliers | | Bariton | Julia, seine Gattin | | Sopran | Der Kurzbold | | Bass-Bariton | Bertha, Julias Magd | | Sopran | Christoph, Diener bei Konrad | | Bass | Stimme einer Seherin | | Alt | Der junge Heinz (Heinrich der Kalwe) | | Tenor | | Zeit: Ort: | | Zehntes Jahrhundert In und um Fritzlar |
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Vorspiel
Nach einer siegreichen Schlacht gegen die Wenden konsultiert der Salier-Herzog Konrad eine Sterndeuterin. Er erfährt, dass Heinrich, der Sohn seines Todfeindes, nicht nur dem von ihm befohlenen Mordanschlag entkommen ist, sondern auch seine Tochter Agnes freien werde. Helferich von Lahngau, der dem Herzog gefolgt war, wird unfreiwillig Zeuge der Weissagung, des Sternengebotes. |
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Erster Akt
- Die siegreichen Salier kehren heim nach Fritzlar. Agnes eilt ihrem geliebten Helferich entgegen. In Kenntnis des Sternengebotes entzieht er sich ihr.
- Adalbert der Babenberger ist eifersüchtig auf Helferichs Erfolge, insbesondere da er selbst auf die Heirat mit der Herzogstochter spekuliert. Er versucht, Helferich mit Julia, der Frau Herberts, zu verkuppeln. Denn er weiß, dass die Gemahlin des impotenten herzoglichen Ratgebers den Helferich liebt.
- Kurzbold, ein unehelicher Sohn des Herzogs aus der Liaison mit einer Wahrsagerin, hat Heinrich in einem Kloster ausfindig gemacht. Der Herzog erkennt anhand eines Pergaments den verfolgten Kalwensohn. Er lässt ihn unter einem Vorwand zunächst in Herberts Haus inhaftieren. In einem Brief ersucht er den Burgvogt von Nürnberg, Heinrich gefangenzuhalten. Helferich gelingt es, diesen Brief abzufangen.
- Helferich erkennt, dass er durch sein Wissen zum Vollstrecker des Sternengebotes wird. Um Unheil zu verhindern, muss er selbst auf sein Glück verzichten. Bertha, die Magd Herberts, fragt bei ihm an, ob er – in Herberts Abwesenheit – Julia besuchen wolle. Um Heinrich aus Herberts Haus zu befreien, sagt er zu.
- Kurzbold hat das Gespräch belauscht. Er macht sich seinerseits zum Regisseur des Schicksals. Seine Pläne laufen darauf hinaus, die eigene gesellschaftliche Position an seinem Vater, dem Herzog, zu rächen, aber auch dessen potentielle Nachfolger, Heinrich und Helferich, unschädlich zu machen.
- Helferich vermag mit Mühe Julias Leidenschaft zu widerstehen. Er fordert von ihr die Herausgabe des gefangenen Heinrich. Der heimkehrende Gatte fällt im Duell mit Helferich. Sterbend erbittet Herbert Helferichs Stillschweigen, um so Julias Ehre zu retten.
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Zweiter Akt
- Ein Schachspiel zwischen dem Herzog und seiner Frau Hiltrud soll die Entscheidung herbeiführen, ob Helferich oder Adalbert Agnes zur Frau gewinnt. Agnes versucht die streitenden Eltern zu versöhnen. Das bevorstehende Turnier soll über ihren künftigen Gatten entscheiden.
- Auf dem Zug zum Turnierplatz tritt Kurzbold dem Herzog als dessen rechtmäßiger Erbfolger kühn entgegen.
- Für die Preisgabe von Heinrichs Versteck bietet Kurzbold Helferich ein Dopingmittel an. Helferich lehnt ab. Von mannigfachen Problemen belastet, unterliegt er Adalbert im Turnier.
- Kurzbold verklagt nun Helferich öffentlich des Mordes an Herbert. Durch den Schwur gebunden, muss Helferich schweigen.
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Dritter Akt
- Am Vorabend der Hochzeit zwischen Agnes und Adalbert findet ein Hoffest mit Darbietungen statt. Kurzbold hat sich – verkleidet als Magier – Zutritt verschafft und klagt das schlechte Gewissen des Herzogs an. Als er gefasst werden soll, sichert ihm Agnes freien Abzug. Als Dank für ihr Mitleid empfiehlt er ihr, den nächtlichen Traum als Warnung zu deuten.
- In der Nacht lässt Agnes den inhaftierten Helferich zu sich kommen.
- Geschickt rät und erfährt sie von Helferich die geheimnisvollen Zusammenhänge. Sie will Heinrich bitten, ihrer zu entsagen, dann werde sie Helferich gehören. Doch der will erst auf einem Kreuzzug Herberts Tod sühnen.
- Im Traum erlebt Agnes ihren Hochzeitszug als Totenritt und ihre Vermählung mit Adalbert auf einem Friedhof als makabren Totentanz.
- Der Rauch des Kaminfeuers droht Agnes zu ersticken. Dienerinnen retten sie und wollen sie zur Hochzeit schmücken. Doch sie erzählt vor der Hofgesellschaft ihren Traum. Als Kind des sterngläubigen Vaters dürfe sie doch an Träume glauben. Da sie sich Adalbert verwehrt, kommt es zum Streit zwischen ihm und dem Herzog. Agnes weiß den Konflikt zu klären: sie verkündet, Helferich sei frei von Schuld; er habe geschwiegen, sie aber bekenne, er sei in der Nacht bei ihr gewesen. Helferich führt Heinrich herbei, der dem Herzog Pergament und Brief übergibt. So erfüllt sich das Sternengebot. Während Helferich sich entfernt, erklärt Agnes dem ahnungslosen Heinrich sein Geschick. Zwar sei er ihr vorbestimmt, doch sie werde überall und immer nur Helferich lieben: »Höher als aller Sterne Gebot waltet ein Zweites: Des Herzens Gebot!«.
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