Aus einer von der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. in Auftrag gegebenen statistischen Untersuchung geht jedoch hervor, dass dies keineswegs der Fall ist, im Gegenteil: Obwohl Untersuchung und Auswertung noch nicht abgeschlossen sind, zeigt sich bereits, dass nach Siegfried Wagners Antritt als Festspielleiter im Jahre 1908 das Engagement jüdischer Mitarbeiter in allen Bereichen – auf, hinter, unter und über der Bühne – kontinuierlich zugenommen hat.
Noch in einem Brief (Bayerische Staatsbibliothek München) vom 23. Mai 1930 – im Todesjahr Siegfried Wagners – an seine Mitarbeiterin Evelyn Faltis schreibt er u. a.:
Ich muss gestehen, dass sich eigentlich mit Juden viel besser arbeiten lasst: Sie sind viel intensiver und ehrgeiziger bei der Arbeit; und wenn es mal sitzt, dann sitzt es, wie bei Habich und Elschner! Sie sehen: ich mache in Philosemitismus! Bald sehen wir uns zu froher Arbeit. Herzlichst SW. 23. 5. 30
Dieser Philosemitismus wirkte durch die bereits von ihm getätigten Engagements tatsächlich noch eine Weile über Siegfried Wagners Tod hinaus …
Bisher wurden noch nicht alle, sondern im weitesten Sinne nur die künstlerischen Mitarbeiter in die Statistik aufgenommen; diese wird hinsichtlich der unvollständigen bzw. fehlenden Jahrgänge weiter überarbeitet und aktualisiert.
Legende
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Ohne Chor- und Orchestermitglieder.
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Zu den genannten Jahrgängen wurden folgende Quellen ausgewertet: Offizieller Bayreuther Festspielführer, hrsg. im Einvernehmen mit der Festspielleitung vom Verlag der Hofbuchhandlung Georg Niehrenheim (unter versch. Herausgeberschaften), Bayreuth. Praktisches Handbuch für Festspielbesucher, Leipzig, Baden-Baden.