Kategorie-Archive: Biographie

Tarnung und Enttarnung

Richard Wagners Opern haben schon immer schwule Männer fasziniert. T. R. Witomski erwähnt dieses Phänomen ganz lustig in seinem humorvollen Roman Kvetch (1989): »Manche Opern ziehen mehr Schwule an als andere. Opern auf deutsch, Opern länger als vier Stunden, Opern mit verblühenden Divas werden favorisiert. Und wenn man all diese Kriterien zusammen nimmt, dann ergibt… Weiterlesen »

Gedanken zum 80. Todesjahr Siegfried Wagners

»… zum Trost meiner kranken, wunden Brust ! …« Zwanzig Jahre bevor Siegfried Wagner in Folge eines Herzinfarkts stirbt, legt er die Worte »Zum Trost meiner kranken, wunden Brust« seiner autobiographischen Figur Hulda in den Mund (SCHWARZSCHWANENREICH I, 6).1 Im Gegensatz zu der vorherigen Textbuchfassung fügt er das Attribut wund hinzu – als einen Hinweis darauf,… Weiterlesen »

Zum 75. Todestag Siegfried Wagners

Ein Regenbogen spannte sich am 4. August 1930 über den Bayreuther Abendhimmel. Am Nachmittag um halb sechs Uhr ist an diesem Tag Siegfried Wagner gestorben. Ein Herzanfall beendete das Leben des Komponisten, Dirigenten und Bayreuther Festspielleiters. Seit 1908 hatte der Sohn Richard Wagners die Verantwortung für die Festspiele getragen; seine letzte Inszenierung, der »Tannhäuser«, hatte… Weiterlesen »

3 Fragen, 3 Antworten: Interview mit Peter P. Pachl

Der in Bayreuth geborene Prof. Peter P. Pachl beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten intensiv mit dem Werk Siegfried Wagners (u. a. »Siegfried Wagner. Genie im Schatten«, Langen Müller, München 1994). Mit seinem pianopianissimo musiktheater führte er kürzlich in Solingen den HEIDENKÖNIG auf (Opernnetz.de berichtete). Im Backstage-Interview äußert sich Pachl nun zu dem Komponisten, der als… Weiterlesen »

Aquarelle zum Reisetagebuch 1892

Auf seiner Ostasienreise mit Clement Harris fertigte Siegfried Wagner als Illustrationen seines Reisetagebuchs zahlreiche Skizzen und Aquarelle an. Acht Blätter davon sind – posthum – als Farblithographien in einer Mappe erschienen; sie vermitteln einen guten Eindruck von Siegfried Wagners Begabung auch auf diesem Gebiet.  

Im Namen des Vaters … des Sohnes

Kein Zweifel, seine Kompositionen würden anders – und das heißt hier zugleich auch: gerechter – beurteilt, wenn er nicht diesen Namen trüge. Denn der an Statur zwar kleinere, an Bedeutung umso größere Vater warf einen allzu langen Schatten auf den Sohn – unmöglich für diesen, jemals daraus hervorzutreten. Zwar hebt sich die energische Physiognomie Richards… Weiterlesen »

Urheberschutzfrist läuft mit Beginn des Jahres aus

Am 4. August 2000 wird Siegfried Wagner frei. Nicht wirklich frei, einige Schatten, die auf ihm als Persönlichkeit, als Mensch, als Künstler lasteten oder Zwänge, die auf ihn – vor allem von der eigenen Familie – und selbst auf sein Nachleben gelegt wurden, werden auch dann noch nicht entschwunden sein. Aber doch wird sich einiges… Weiterlesen »

Peter P. Pachl über sein Vorbild zur Ellermutter

In meiner jüngsten Inszenierung, Siegfried Wagners AN ALLEM IST HÜTCHEN SCHULD! in Hagen, stößt die Höllenszene des zweiten Aktes auf besonders viel Zuspruch beim Publikum, denn die Ellermutter, des Teufels Großmutter, ist eine kurios gezeichnete »alte Vettel«. Verärgert über die Missstände in der Hölle, ist sie deren stille Herrin, die ziemlich sinnlos bedacht ist, für… Weiterlesen »

Kurzbiographie

Wie schon die beiden älteren Schwestern Isolde und Eva wird auch Siegfried Wagner – das dritte gemeinsame Kind von Cosima von Bülow, geb. Liszt, und Richard Wagner – am 6. Juni 1869 in Tribschen bei Luzern außerehelich geboren; ein paar Tage später, am 15. Juni, bittet Siegfrieds Mutter ihren rechtmäßigen Ehegatten Hans von Bülow um… Weiterlesen »

1869-1930: Biographische Skizze

Mit der nachfolgenden Übersicht von Siegfried Wagners wichtigsten Lebensdaten wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Für genauere  Angaben sei vor allem die Biographie »Siegfried Wagner – Genie im Schatten« (München 21994) von Peter P. Pachl empfohlen; eine ausführliche Chronologie der Jahre 1869 bis 1930 ist im Siegfried Wagner Kompendium 1 (Herbolzheim 2003) enthalten. Einen Eindruck von Siegfried… Weiterlesen »