Schlagwort-Archive: Der Kobold

Der Kobold

In drei Akten op. 3 (1903) Uraufführung: Stadttheater Hamburg, 29. Januar 1904 Gertrud, Wirtin im Dorfe (Alt) Verena, ihre Tochter (Sopran) Der alte Ekhart (Bass) Trutz, in der Komödie Satyros (Tenor) Fink, in der Komödie Heliodoros (Tenor-Buffo) Kümmel, in der Komödie Faun (Bass) Friedrich, in der Komödie Eros (Tenor) Der Graf (Bariton) Die Gräfin, in… Weiterlesen »

Traumgestalten unbewältigter Psyche

Siegfried Wagner Opus 3, DER KOBOLD, 1903 vollendet und 1904 in Hamburg uraufgeführt, wurde vom Komponisten selbst später oft als sein »Lieblingswerk« bezeichnet. Doch ganz im Gegensatz zum neckisch klingenden Titel ist die Oper ein sehr düsteres Drama, in welchem sich Siegfried Wagner mit der Frage auseinandersetzt, was mit der Seele von abgetriebenen oder gleich… Weiterlesen »

Schuldlos-schuldige Opfer

Zu Beginn des Werks liegt alles wie das Bühnenbild im Nebel. Was auf den ersten Blick als Märchen anmuten könnte, offenbart sich als Drama, in dem der Dichterkomponist Siegfried Wagner Autobiographisches, familiären Schuldkomplex sowie heute noch aktuelle gesellschaftskritische Themen und insbesondere die Problematik von Abtreibungen / Kindstötungen verarbeitet. Verena wird von Kobolden (im späteren Verlauf… Weiterlesen »

Onomatopoetik und -poesie

Namen als Schlüssel der Interpretation Bei der Wahl der Namen für seine Opernfiguren ging es Siegfried Wagner einerseits darum, Namen zu suchen, die für die Opernliteratur Novitäten darstellten, die andererseits aber Assoziationsketten ermöglichen, die wiederum Rückschlüsse und Hilfestellungen zur Deutung der Opernfiguren selbst sind – so auch in Siegfried Wagners DER KOBOLD. Verena, die Wahrhaftige… Weiterlesen »

Die strafrechtlichen Aspekte der Oper

Schuld und Missbrauch Nach einem bekannten Bonmot soll die Handlung von Siegfried Wagners DER KOBOLD in puncto Unverständlichkeit noch den »Troubadour« in den Schatten stellen. In der Tat bereitet die Tiefenstruktur des KOBOLD manches Kopfzerbrechen, weil Siegfried hier zwei Lieblingsthemen seines Vaters Richard in einer wohl nur biografisch und tiefenpsychologisch entschlüsselbaren Weise aufgegriffen und abgewandelt… Weiterlesen »

Die Sehnsucht nach der glücklichen Zeit

Falschgraf und fünfziger Jahre Die Rückbesinnung, die wir derzeit erleben, ist eine Bewegung des Blicks in Richtung der 50er Jahre. Diese Renaissance einer Epoche zeigt sich seit kurzer Zeit in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens: in Design und Mode – im grafischen Bereich hält diese Bewegung schon seit ein paar Jahren an, der Wiedereinzug des… Weiterlesen »

Der Kobold als Eros

Interpretatorische Gedanken zum Titelheld Die erste Szene der Oper bringt eine Verkündigung. Mich erinnert sie an Gianlorenzo Berninis ambivalente Marmorskulptur »Estasi di Santa Teresa« in Santa Maria della Vittoria in Rom, bei welcher der Erzengel sehr stark einem Eros ähnelt. Theresas Ausdruck ist der des stöhnenden Orgasmus – als Erleuchtung. Verenas Kobold ist ein gefallener… Weiterlesen »

Der dunkle Kern in Siegfried Wagners dritter Oper

Schuldlos schuldig Nach seiner thematisch – scheinbar – unverfänglichen und – nicht nur, aber auch nicht zuletzt – deswegen so überaus erfolgreichen ersten Oper, DER BÄRENHÄUTER (1899), und der als harmlose »Meistersinger«-Parodie aufgefassten zweiten, HERZOG WILDFANG (1901), deren Uraufführung in Tumult und Chaos unterging, hatte man so etwas wie DER KOBOLD von Siegfried Wagner nicht… Weiterlesen »

»… müsste der Sohn dafür büßen?«

Zur vorgeburtlichen Schicksalsbestimmung in DER KOBOLD und SCHWARZSCHWANENREICH Den Ausgangspunkt der nachstehenden Betrachtungen bildet ein kurzer Dialog aus dem KOBOLD zwischen einem Mädchen und einem der vier wandernden Schauspieler, Trutz (I.6). Trutz hat soeben die Geschichte der dunklen Abkunft des jungen Grafen erzählt, dessen Vater, der »Falschgraf«, angeblich der Zauberer Laurin selber, auf unbekannte und… Weiterlesen »