Die im Dezember 2008 bei Marco Polo erschienene DVD (2.220003-04) bietet neben der ungekürzten Version des Werkes – wahlweise mit deutschen und englischen Untertiteln – auch den Film The Making of Der Kobold von Stephan Kelch, eine 3D-Animation des Bühnenmodells von Achim Bahr sowie zahlreiche Fotos von den Proben und Aufführungen.
Trotzdem: Siegfried Wagner-Ausstellung in Bayreuth
Mit Friedrich Flessa ist am 30. Juni ein langjähriger Freund und Förderer der Kunst Siegfried Wagners gestorben. Sein Einsatz für Person und Werk des Komponisten sowie sein stets reges Interesse an allen Aufführungen seiner Opern machten ihn zu einem gern gesehenen Gast und sympathischen Begleiter. Obwohl er manchen Interpretationen und Inszenierungen diskussionsfreudig kritisch gegenüberstand, setzte er sich mit gleichbleibender Tatkraft und Begeisterung für die Verbreitung der Werke Siegfried Wagners ein.
Nur sein Gesundheitszustand hielt ihn von der Teilnahme an der jüngsten Aufführung, Der Schmied von Marienburg in Danzig, fern; zwei Tage später starb Friedrich Flessa im Alter von knapp 80 Jahren nach längerer Krankheit. Er wird uns sehr fehlen.
Im Rahmen der Trauerfeier werden u. a. Der Engel von Richard Wagner sowie Vision aus dem Finale des 2. Aktes von Siegfried Wagners Bruder Lustig erklingen; Günter Lang begleitet Rebecca Broberg an Klavier und Orgel.
Jonathan Carr, Autor und langjähriger Korrespondent der Financial Times inFrankfurt und Bonn, ist tot. Der Autor, dessen Buch »Der Wagner Clan« vorwenigen Tagen erst im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist, verstarbam 12. Juni.
Carr, der sein Buch »so witzig, scharfzüngig und unterhaltsam« schrieb, »wieman es in der umfangreichen Wagner-Literatur nur selten findet« (Welt amSonntag), wurde 1942 in Berkhamsted bei London geboren.
Mehr als drei Jahrzehnte war er Auslandskorrespondent und Büroleiter derFinancial Times in Frankfurt und Bonn. Für seine Reportagen ausDeutschland bekam er mehrere Preise. 1985 veröffentlichte er seineanerkannte und erfolgreiche Biografie von Helmut Schmidt. Es folgte unteranderem 1997 eine ebenso gelobte Biografie von Gustav Mahler. AlsWagner-Kenner und -Liebhaber besuchte er seit 1970 regelmäßig Bayreuth.
Hoffmann und Campe-Verlagsleiter Günter Berg und Prof. Dieter Borchmeyerwerden den »Wagner-Clan« am 28. Juli in der Markgrafenbuchhandlung inBayreuth präsentieren und Jonathan Carr würdigen, der den großen Erfolgseines Buches leider nicht mehr erleben konnte.
»Weimarer Dreieck« übernimmt die Schirmherrschaft für op. 13 in Gdansk
Wie viele andere, urteilt auch FonoForum (1/2008) positiv:
Der Mitschnitt einer szenischen Aufführung aus Fürth hat musikalischüberraschend hohes Niveau. Frank Strobel am Pult zeigt Sinn für dieinstrumentalen Klangzaubereien, weiß gleichzeitig in den beschwingtenTanzsätzen herzhaft zuzupacken. Im insgesamt homogenenSängerensemble gibt es einige bemerkenswerte Einzelleistungen.
Die erste umfassende Geschichte der Wagners, Deutschlands berühmt- berüchtigster Familie.
Seit über einem Jahrhundert und von zwei Weltkriegen, der Nazidiktatur und der Besatzungszeit ungebrochen herrschen die Wagners über die Bayreuther Festspiele, hatten viele der größten und der gespenstischsten Gestalten aus Kunst und Politik zu Gast und bekämpfen einander wie die Recken in den Musikdramen, die sie in Szene setzen.
Eine Biografie der Familie Wagner, beginnend mit Richard Wagners Geburt 1813, endend mit der bevorstehenden Entscheidung über Wolfgang Wagners Nachfolge in Bayreuth, gab es noch nicht. An keiner deutschen Familie kann man so kontinuierlich und so spektakulär die Zeitgeschichte ablesen. Aber nicht nur das, einiges erscheint in neuem Licht. So wurde die Bedeutung von Houston Stewart Chamberlain bisher weitestgehend übersehen. Ausgewogen schreibt Jonathan Carr über den Antisemitismus einzelner Familienmitglieder und die Nähe der Familie zu Hitler. Er hat ausführliche Gespräche mit den Familienmitgliedern geführt und Archive ausgewertet. Er gilt in Fachkreisen als ausgewiesener Wagner-Kenner.