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International Siegfried Wagner Performances Project

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Theophana Prinzessin von Sachsen startet im kommenden Jahr ein großes Projekt szenischer Ur- und Wiederaufführungen der Opern Siegfried Wagners – in Bochum:
 

    Projekt zur Intensivierung internationaler Völkerverständigung
     
    Die Globalisierung der Welt hat schon vor langer Zeit begonnen. Menschen unterschiedlichster Kulturen begegnen sich, tauschen sich aus und lösen gemeinsam globale Probleme.
     
    Die größte Herausforderung der Menschen  bleibt nach wie vor die gegenseitige Verständigung. Ein bloßes Lernen der Sprache reicht oft nicht aus, kulturelle Unterschiede erfordern ein weites Erfassen und tiefes Verständnis für den Gesprächspartner und dessen Herkunft.
     
    Musik als eigene, kulturübergreifende Sprache erleichtert das Verständnis. Emotionen werden aktiviert, begleiten das Erlebte und vergrößern die allgemeine Gesprächsbereitschaft.
     
    Siegfried Wagner interessierte sich schon 1892 für Asien, insbesondere China. Seine Eindrücke von China hat er im Reisetagebuch sehr anschaulich beschrieben. In China entstanden frühe Kompositionen und zahlreiche Aquarelle, wie etwa »Die Stromschnellen bei Tagsanyan auf Luzon«, »Straße bei Singapore«, »Buddhistischer Gottesdienst im Tempel von Honam Canton, China«, »Am ‚neuen’ Hafen von Singapore«, »Die Küste bei Malacca«, »Vor der Totenstadt bei Canton, China«, »Der Berg Ophir in der Straße von Malacca« und »Macao mit der Villa des Camoens, China«. Insbesondere die Handlung der Oper Schwarzschwanenreich, op. 7, lässt sich auf ein Erlebnis in China zurückführen.
     
    Siegfried Wagners Opern bieten somit die ideale Basis, den Austausch Chinas und Deutschlands auf kultureller Ebene zu intensivieren und so zur Verständigung der beiden Völker beizutragen.
     
    Struktur des Projekts:
    Im Sommer 2019 soll in Bayreuth das erste, das Festspielprogramm der Richard Wagner-Festspiele ergänzende Festival mit Opern von Siegfried Wagner stattfinden. Hierfür sollen in der Folge alljährlich weitere Opern Siegfried Wagners – in internationaler Kooperation – erarbeitet werden.
     
    Bereits 2015 wird die erste Oper dafür produziert, An Allem ist Hütchen Schuld!, op. 11, in Bochum
    .
     
    Herr Prof. Dr. Peter P. Pachl garantiert mit seinem Wissens- und Erfahrungshorizont, dass ein Verständnis des Inhalts dieser Opern und echte Begeisterung für seine neue, interkulturelle Sichtweise auf die Handlung das Publikum erreicht. Als unangefochten weltweit größter Siegfried Wagner-Experte, den der Musikkritiker Hans-Klaus Jungheinrich als »Solitär in der deutschen Musikszene, einen Pionier der Sonderklasse« bezeichnete, kann Herr Prof. Dr. Peter P. Pachl den Erfolg dieses auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinenden Projekts gewährleisten.
     
    Projektverwaltung:
    ISWPP (International Siegfried Wagner Performances Project) in Zusammenarbeit mit der ISWG e.V. (Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft, anerkannt gemeinnütziger Verein) und der Leiterin der Bayreuther Festspiele und Enkelin Siegfried Wagners, Prof. Katharina Wagner.
     
    Projektteam:
    Dipl.-Psych. Angelika Pachl-Mix, Projektleitung
    Prof. Dr. Peter P. Pachl, künstlerische Gesamtleitung und Inszenierung

 
Frei erzählt nach wahren Begebenheiten

Es beginnt mit einem abgründigen Schrei, der die fröhlich verkleideten Kinder auf der Stelle gefrieren lässt. Und mit einer Szene wie in der romantischen Oper: Der Meister liegt entseelt auf den Dielen des Palazzo Vendramin, über ihn hingegossen beschwört Cosima seine Unsterblichkeit. Dann lässt sie die Kinder einen Schwur tun: Ihr Leben für Richard Wagner. Eine unheimliche, beklemmende Szene. Ihr Echo findet sie am Ende des 108-minütigen Trips durch die Fährnisse des »Wagner-Clans«: Da reißen die Enkel im Takt die Ärmchen zum »Sieg Heil« in die Höhe – und man blickt in das verzückte Gesicht Winifreds, als Onkel Wolf an Wahnfrieds Türe schellt.
 
Dazwischen Geschichte, getaktet in den raschen Szenen einer gut geschnittenen Soap: Der Wagner-Clan, ausgestrahlt im ZDF am 23. Februar 2014 als Nachklang zum Wagner-Jahr, nennt sich eine Familiengeschichte. Mit Iris Berben im Zentrum, als unbeugsamer Cosima zwischen maßlosem Sendungsbewusstsein, eiserner Härte und dämonischer Fürsorge. Mit Petra Schmidt-Schaller, der eindrücklichsten unter den starken Frauen des Films, als Isolde, der Vater Wagner den wotanischen Kuss der Rebellin auf die Stirne gedrückt hat. Den bitteren Weg dieser Frau aus einer selbstbewusst-unbeschwerten Jugend in die Arme des ehrgeizigen Franz Beidler (Felix Klare) – der keine rechte Sympathie wecken will – bis zur Erniedrigung des Vaterschaftsprozesses und zum einsamen Schwindsucht-Tod gestaltet Petra Schmidt-Schaller als wohl berührendste Lebens-Studie des Films.
 
Zur Trias der entschlossenen Frauen – dazu gehört noch die eher im Hintergrund ihre Fäden spinnende Eva Chamberlain (Eva Löbau) – haben Buchautor Kai Hafemeister und Regisseurin Christiane Balthasar den einzigen Sohn und designierten Erben Siegfried als Kontrastfigur aufgebaut. Dazu haben sie sich nicht nur die historischen Fakten zurechtgebogen, sondern auch die Klischees bestätigt, die sich in der Wagner-Familien-Literatur hartnäckig halten, ohne auf ihre Quellenbasis überprüft zu werden.
 
Schwul, schwach und schön zeichnet Lars Eidinger den versagenden Kronprinzen Siegfried Wagner: Als Dirigent ist er mies; Schwester Isolde muss ihm die richtigen Bewegungen beibringen und ihm die linke Hand abtrainieren. Als erfolgloser Komponist verursacht er Schulden, die das Familienvermögen belasten. Als Mann verweigert er lange die Sicherung der Dynastie. Stattdessen interessiert ihn, den melancholischen Schatten in den Brokatvorhängen großbürgerlicher Salons, die Flucht auf die Fidschi-Inseln. Und ein junger Mann (Vladimir Burlakov) mit dem Gesicht und dem Körper eines Gay-Magazin-Models.
 
In diesem Dorian fließen Siegfried Wagners Freund Clement Harris und die immer wieder erraunten Bayreuther Sex-Bekanntschaften zusammen: Der dramatische Höhepunkt der Entdeckung der beiden nackten jungen Männer durch den treffsicheren Schnüffler Chamberlain (Heino Ferch als »Untertan«-Typ) mit der fassungslosen Cosima im Schlepp endet mit dem Tode Dorians. Der Film lässt offen, ob er sich selbst entleibt oder von Chamberlain erschossen wird. Siegfried endet früh gealtert als Schatten seiner selbst am Familientisch seiner lebensvoll-üppigen Gattin (Katharina Haudum).
 
Dass Siegfried Wagner mit seinen eigenen Opern fast zwanzig Jahre lang erfolgreich war, dass er als weltweit gesuchter Dirigent reüssierte, der mit unermüdlichen Gastauftritten die Familienkasse füllte, dass nicht verdrängte Bisexualität oder mütterlicher Zwang zum Entschluss führte, Komponist und Dirigent zu werden, sich der Leitung der Festspiele anzunehmen und gegen den Widerstand der Wagnerianer-Cliquen innovativ zu wirken – all das spielt keine Rolle. Die Figur Siegfried Wagner wird dem »kontrastreichen modernen Fernsehdrama« angepasst. Wie hieß es im Vorspann doch: »Frei erzählt nach wahren Begebenheiten«.


Werner Häußner

 
Siegfried Wagners 145. Geburtstag

Grab_2014

Am Vormittag der Eröffnung der bislang umfangreichsten Siegfried Wagner-Ausstellung in Bayreuth, »1914fff – Vom Fahnenschwur zur Friedens-Hymne« in der großen Ausstellungshalle im Neuen Rathaus am 24. Juli 2014, legte eine kleine Delegation der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. anlässlich des 145. Geburtstags des Dichterkomponisten ein Blumengebinde am Grab Siegfried Wagners auf dem Bayreuther Stadtfriedhof nieder.

 
Günter Lang  † 

Trauergebinde_ISWG_Lang1

Dem steten Streiter für Siegfried Wagner / In Dankbarkeit Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e. V.

Wir trauern um Günter Lang, langjähriges Mitglied der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V., der am 16. Juni im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Bereits als Studienleiter am Thüringer Landestheater in Rudolstadt unter der Intendanz von Peter P. Pachl hat sich Günter Lang in den Jahren 1992 bis 1995 bei den Rudolstädter Festspielen um Siegfried Wagner verdient gemacht. Ab 1995 war er der musikalische Oberleiter des pianopianissimo musiktheaters, zudem Präsident und anschließend Ehrenpräsident des anerkannt gemeinnützigen Trägervereins des Ensembles.
 
Zur Trauerfeier in der Friedhofskapelle in Saalfeld spielen die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt, Günter Langs früheres Orchester, u. a. den Schluss des zweiten Aktes aus Siegfried Wagners op. 4, Bruder Lustig.

 
»Der Wagner-Clan. Eine Familengeschichte« auf DVD erhältlich

Das »Biopic« über die Familie Wagner: Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte (+ Soundtrack-CD) [2 DVDs], eine Produktion des ZDF, die am 23. Februar 2014 gesendet wurde, ist inzwischen im Handel erhältlich.
 

 

Der »aufwändige Fernsehfilm« behandelt – historisch nicht immer korrekt – die Machtkämpfe um die Bayreuther Festspiele nach dem Tod Richard Wagners:
 

    Siegfried (Lars Eidinger), der einzige Sohn, bleibt nicht nur als Dirigent hinter den Erwartungen seiner Mutter zurück. Als er sich in den schönen Dorian (Vladimir Burlakov) verliebt, hält er die Beziehung jahrelang geheim – bis ihm sein Schwager Chamberlain (Heino Ferch) auf die Spur kommt. Von Isolde verschmäht, hat der deutschnationale Engländer die unscheinbarere Wagner-Tochter Eva (Eva Löbau) geheiratet und zieht gemeinsam mit ihr die Fäden aus dem Hintergrund. Mit einer ungeheuerlichen Intrige gelingt es den beiden, einen Keil zwischen Cosima und ihre »Lieblingskinder« Isolde und Siegfried zu treiben – mit dramatischen Folgen, die den Zusammenhalt des Clans für immer zerstören.

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