Archiv des Autors: Achim Bahr

Uraufführung der ›Friedens-Hymne‹

Zweifellos als »Opfer einer pedantischen Theorie« wertete Arnold Schönberg im Jahre 1912 den Komponistenkollegen Siegfried Wagner und fügte hinzu, Siegried Wagner sei »ein tieferer und originellerer Künstler als viele, die heute sehr berühmt sind.« Noch vor Schönbergs Veröffentlichung seiner Zwölftontheorie komponierte Siegfried Wagner in der erst im Jahre 2003 uraufgeführten Oper RAINULF UND ADELASIA (1921)… Weiterlesen »

›Tannhäuser‹ mit ›Friedensengel‹

Zur aktuellen »Tannhäuser«-Produktion in Košice Richard Wagner komponierte seine am 19. Oktober 1845 im Königlichen Sächsischen Hoftheater uraufgeführte Oper »Tannhäuser« als Kapellmeister der Hofoper Dresden. In die Dichtung übernahm er Motive aus Heinrich Heines Gedicht »Der Tannhäuser«, der Volkssage vom Venusberg und der dorthin verbannten heidnischen Liebesgöttin Venus, und verknüpfte historische Konstellationen und Figuren mit… Weiterlesen »

Siegfried Wagners ›Friedens-Hymne‹

Im März 1918 unterbrach Siegfried Wagner (1869-1930) seine Arbeit an Opus 13, DER SCHMIED VON MARIENBURG für ein Werk, das er später »eine leider voreilige Komposition«1 nannte. Sein Particell versah er mit der Erklärung: »Im März 1918, als unsere glänzende Offensive begann, und alle Deutschen auf einen baldigen, siegreichen Abschluss des Krieges hofften, forderte mich… Weiterlesen »

Leuchtender Schwung und spannende Kontraste

Jonathan Seers, GMD am Mainfrankentheater Würzburg, zeigte sich von Siegfried Wagner überzeugt: Mit einer so anspruchs- und gestaltreichen Musik hätte er bei dem Komponisten nie gerechnet. Er dürfte sein Staunen mit dem Würzburger Publikum teilen, das der Ankündigung einer Siegfried- und Richard-Wagner-Gala erfreulich zahlreich gefolgt ist. Anlass für das vom Würzburger Richard-Wagner-Verband, dem weltweit mitgliederstärksten… Weiterlesen »

Der Schmied in Malbork

Im Rahmen eines großen und bisher auch einzigartigen deutsch-polnischen Opernprojekts ist die Aufführung von Siegfried Wagners op. 13, DER SCHMIED VON MARIENBURG, am historischen Schauplatz, dem heutigen Burgmuseum Muzeum Zamkowe w Malborku, geplant. Die Nähe der historischen Orte, an denen im 15. Jahrhundert die Entzweiung Europas und fünfhundert Jahre später auch die Aufhebung derselben ihren Anfang… Weiterlesen »

Tarnung und Enttarnung

Richard Wagners Opern haben schon immer schwule Männer fasziniert. T. R. Witomski erwähnt dieses Phänomen ganz lustig in seinem humorvollen Roman Kvetch (1989): »Manche Opern ziehen mehr Schwule an als andere. Opern auf deutsch, Opern länger als vier Stunden, Opern mit verblühenden Divas werden favorisiert. Und wenn man all diese Kriterien zusammen nimmt, dann ergibt… Weiterlesen »

Gedanken zum 80. Todesjahr Siegfried Wagners

»… zum Trost meiner kranken, wunden Brust ! …« Zwanzig Jahre bevor Siegfried Wagner in Folge eines Herzinfarkts stirbt, legt er die Worte »Zum Trost meiner kranken, wunden Brust« seiner autobiographischen Figur Hulda in den Mund (SCHWARZ­SCHWANEN­REICH I, 6).1 Im Gegensatz zu der vorherigen Textbuchfassung fügt er das Attribut wund hinzu – als einen Hinweis darauf,… Weiterlesen »

Zum 75. Todestag Siegfried Wagners

Ein Regenbogen spannte sich am 4. August 1930 über den Bayreuther Abendhimmel. Am Nachmittag um halb sechs Uhr ist an diesem Tag Siegfried Wagner gestorben. Ein Herzanfall beendete das Leben des Komponisten, Dirigenten und Bayreuther Festspielleiters. Seit 1908 hatte der Sohn Richard Wagners die Verantwortung für die Festspiele getragen; seine letzte Inszenierung, der »Tannhäuser«, hatte… Weiterlesen »

3 Fragen, 3 Antworten: Interview mit Peter P. Pachl

Der in Bayreuth geborene Prof. Peter P. Pachl beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten intensiv mit dem Werk Siegfried Wagners (u. a. »Siegfried Wagner. Genie im Schatten«, Langen Müller, München 1994). Mit seinem pianopianissimo musiktheater führte er kürzlich in Solingen den HEIDENKÖNIG auf (Opernnetz.de berichtete). Im Backstage-Interview äußert sich Pachl nun zu dem Komponisten, der als… Weiterlesen »

Im Namen des Vaters … des Sohnes

Kein Zweifel, seine Kompositionen würden anders – und das heißt hier zugleich auch: gerechter – beurteilt, wenn er nicht diesen Namen trüge. Denn der an Statur zwar kleinere, an Bedeutung umso größere Vater warf einen allzu langen Schatten auf den Sohn – unmöglich für diesen, jemals daraus hervorzutreten. Zwar hebt sich die energische Physiognomie Richards… Weiterlesen »