Archiv des Autors: Achim Bahr

Siegfried Wagners Liedkompositionen

In den offiziellen Werkverzeichnissen zu Lebzeiten des Komponisten sind keine Lieder erwähnt, in den Werkverzeichnissen kurz nach seinem Tod wird dann das postum gedruckte Lied WEIHNACHT genannt. Seinem Freund, dem jüdischen Kritiker Ludwig Karpath hat Siegfried Wagner einmal berichtet, dass er 1892 auf seiner Fernostreise Lieder komponiert, sie aber wieder vernichtet habe, »weil es Lieder… Weiterlesen »

Auf der Suche nach einem verlorenen Programm

Neben dem Opernschaffen Siegfried Wagners, das achtzehn musikdramatische Werke umfasst, ist das sinfonische Schaffen sehr gering an Zahl: Nach dem durchaus programmatisch zu verstehenden sinfonischen Jugendwerk SEHNSUCHT machte sich Siegfried Wagner erst nach der Vollendung seiner neunten Oper daran, sinfonische Werke für den Konzertsaal zu schreiben. Als deren letztes entstand 1925 parallel zur Komposition seiner… Weiterlesen »

Siegfried Wagners Symphonische Dichtung GLÜCK!

In den Jahren 1922 bis 1925 bildet die Fragestellung »Was ist Glück« in Siegfried Wagners Schaffen ein zentrales Thema. In den im Jahr 1922 niedergeschriebenen ERINNERUNGEN heisst es: Ich fühle mich durchaus nicht als tragische Gestalt, ich freue mich täglich, dass ich das Glück habe, einen solchen Vater zu haben, ich freue mich, eine solche… Weiterlesen »

Symphonische Dichtung SEHNSUCHT

Neben dem Opernschaffen Siegfried Wagners, achtzehn musikdramatischen Werken, ist das sinfonische Schaffen vergleichsweise gering an Umfang: erst nach Vollendung seiner neunten Oper komponierte Siegfried Wagner 1913 ein KONZERTSTÜCK FÜR FLÖTE UND KLEINES ORCHESTER, 1915 ein KONZERT FÜR VIOLINE MIT BEGLEITUNG DES ORCHESTERS, 1922 das Scherzo für Orchester UND WENN DIE WELT VOLL TEUFEL WÄR‘, und… Weiterlesen »

Märchenhaft, düster, eindringlich

Siegfried Wagners erste Oper wurde seine bekannteste und prägte fortan das Bild vom Märchenkomponisten: Wenn auch seine übrigen Opern bisweilen sagen- und märchenhafte Züge enthalten, so schrieb Siegfried Wagner doch nur drei ausgesprochene Märchenopern. DER BÄRENHÄUTER (1898, nach Grimms Märchen »Des Teufels rußiger Bruder«, der »Spielmannssage vom Heiligen Petrus«, Quellen bei Tacitus, Grimmelshausen und in… Weiterlesen »

Das Schweigen der Kröte

Märchen, Hausmärchen zumal, haben derzeit wieder Konjunktur. Nicht nur erfreuen sich die alten DEFA-Produktionen unverminderter Beliebtheit und werden seit ihrer Erstausstrahlung vor mehr als einem halben Jahrhundert bis heute ohne Unterbrechung auf verschiedenen Fernsehkanälen immer und immer wieder wiederholt, sondern es kommen stets neue und neueste Verfilmungen von Märchenstoffen hinzu, z. B. Märchenperlen (ZDF) oder Sechs… Weiterlesen »

Durchdringung von Leben und Kunst

In der Opernhandlung geht es um das Sich-Durchdringen von Leben und Kunst. Eine häufig gestrichene Szene, das einzige Melodram (!) in der ansonsten durchkomponierten Oper, ist der Schlüssel des Ganzen: Siegfried Wagner (1869 – 1930), als Person der Handlung (1915), streitet mit Jacob Grimm (1785 – 1863) über die Verwertung von Märchen; es kommt dabei… Weiterlesen »