| | | | Spenden für Ehrengrab von Carl Kittel erbeten Da die Stadt Bayreuth die Pflege des Ehrengrabes von Prof. Carl Kittel, des verdienten Mitarbeiters der Bayreuther Festspiele und engen Freundes von Siegfried Wagner, zu dessen Opernpartituren er die Klavierauszüge erstellte, zukünftig nicht mehr weiterführen will, haben Dieter Beyerlein und Helmut Dotzauer eine Privatinitiative gebildet, um zusammen mit dem Philharmonischen Chor Bayreuth e.V. die neben dem Franz Liszt-Mausoleum auf dem Bayreuther Stadtfriedhof gelegene Grabstätte zunächst für die kommenden 20 Jahre zu erhalten. Die Initiatoren bitten für diesen Zweck um weitere Spenden. |
| Programmheft zu Der Heidenkönig erhältlich Das umfangreiche Programmheft zur Aufführung von Siegfried Wagners op. 9, Der Heidenkönig, (Format 21 x 12,5 cm, 84 Seiten) enthält außer einer Inhaltsangabe der Akte und Szenen auch den vollständigen Text der Oper im gesungenen Wortlaut der Partitur sowie die folgenden Beiträge: |
| Zur Wiederaufführung von opus 9, Der Heidenkönig Die groß besetzte Oper, deren Handlung den Kampf zwischen Heidentum und Christianisierung im 16. Jahrhundert mit einer so packenden wie dramaturgisch ungewöhnlichen Liebeshandlung verbindet, beweist einmal mehr, dass der Sohn Richard Wagners ein durchaus beachtenswerter Opern-Komponist war und zu Unrecht vergessen wurde. Dennoch, die Rezeptionsgeschichte des Werkes ist bislang kurz: Im Jahr nach der Kölner Uraufführung stand die Oper noch auf dem Spielplan der Nürnberger Bühnen, dann verschwand sie – wie die anderen Werke Siegfried Wagners übrigens nicht zum Missfallen seiner Erben – in den Archiven. Verdienst der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft und ihres spiritus rector, Prof. Dr. Peter P. Pachl, ist es, wenn nun die Oper wieder einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Wenn dieses Werk, das seinen dramaturgischen Plot aus der Unterwerfung der Wenden durch die Polen im 16. Jahrhundert und den daraus resultierenden Religionskämpfen speist, ausgerechnet im Jahr des Polen-Beitritts zur EU und Siegfried Wagners 135. Geburtstages erstmals wieder gezeigt wird, erfolgt ein weitgreifender Brückenschlag zwischen der Entstehungszeit 1913 und unseren Tagen. Die Verzahnung von Politik, Religion, Gewalt und Sexualität bleibt auch heute ein spannendes, gehaltvolles Thema. Dem breiten, überregionalen Interesse an dem nur scheinbar vergessenen Komponisten Siegfried Wagner tragen die Live-Übertragung von WDR 3 sowie die zeitversetzte Ausstrahlung des Mitschnitts von DeutschlandRadio Rechnung, eine CD Produktion durch das Label Marco Polo (HNH/Naxos) wird die konzertante Aufführung auch für Sammler und Spielplanmacher verfügbar halten. Die Besetzung des Abends vereinigt in gelungener Mischung bekannte Sänger von Format mit vielversprechenden Nachwuchskräften – was einmal mehr als Beleg für die hohe Qualität der Musik Siegfried Wagners gewertet werden darf. Als Ellida hören Sie Ks. Dagmar Schellenberger, in der Charakterrolle des Waidewut Volker Horn. In weiteren Rollen: Rebecca Broberg (Gelwa), Ks. Mechthild Georg (Wera), Thorsten Scharnke (Radomar), Dominik Wortig (Der Mönch), Adam Kruzel (Jaroslaw), André Wenhold (Krodo), Andreas Heichlinger (Bodo), u.a.m. Die Bergischen Symphoniker Solingen-Remscheid und der polnische Kammerchor Polski Chór Kameralny(Einstudierung: Jan Lukaszewski) stehen unter der musikalischen Leitung von Hiroshi Kodama. Die Produktion erfolgt in Zusammenarbeit mit dem pianopianissimo-musiktheater München und der Hochschule für Musik Köln. Sämtliche Sänger verzichten auf jegliches Honorar, um so – begeistert von Siegfried Wagners Tonkunst – diese Gedenkveranstaltung im Jahr seines 135. Geburtstages zu ermöglichen. Dr. Sabine Busch-Frank
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| Siegfried Wagner Kompendium II Gegenwärtig wird die Herausgabe des Siegfried Wagner Kompendiums Band II vorbereitet. Die Redaktion braucht hierfür noch Verstärkung durch ehrenamtliche Mitarbeiter, die u. a. beim Erfassen einzelner Textbeiträge, Digitalisieren von Bildmaterial oder Korrekturlesen helfen wollen; Interessenten melden sich bitte per eMail an: iswg@siegfried-wagner.org. Zur Finanzierung der Publikation bittet die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. um Spenden (»Verwendungszweck: Siegfried-Wagner-Kompendium«) auf ihr Konto bei der Sparkasse Bayreuth BLZ: 773 501 10 – Nr.: 900 669 3 IBAN: DE23 773 501 100 00 900 669 3 BIC (SWIFT-Code): BYLADEM1SBT
Spendenbescheinigungen können auf Wunsch ausgestellt werden; bitte wenden Sie sich an das sekretariat@siegfried-wagner.org, Frau Monika Frauendorf. |
| Zur Pfannekuchen-Aufführung in Bad Honnef Eine humorvolle Interpretation der Klavierfassung des Märchens vom dicken fetten Pfannekuchen gab es am Pfingstsonntag und -montag in Bad Honnef/Rhein zu hören. Der Bassbariton Ulrich Schütte und der Pianist Jürgen Glauss boten nach Kinderliedern von Brahms, Schumann, Trunk und Reger als Höhepunkt vor der Pause dieses Werk Siegfried Wagners dar, nachdem sie Weihnachten vergangenen Jahres bereits sein Lied Weihnacht aufgeführt hatten (s.u.). Schütte ging kurz auf das Uraufführungsdatum und den Komponisten ein – »Siegfried Wagner war zu Lebzeiten fast so bekannt wie sein Vater; wir helfen heute etwas nach« – und führte, bezugnehmend auf den Text und begleitet vom Pianisten, mit den musikalischen Themen ein, wobei er humorvoll Stimmungen, Tonarten und die Themen erläuterte. Interpretatorisch brachte er das Stück, sicher begleitet von Jürgen Glauss, ebenso dynamisch wie ausdrucksvoll zu Gehör. Nach der Pause folgten noch Lieder von Hugo Wolf, Otto Tenne, Karl Loewe und Gottfried Reißiger. Schütte gab auch zu diesen kurze Einführungen. – Insgesamt gesehen war es ein gelungener Liederabend mit einigen engagiert vorgetragenen Raritäten. Das gesamte Programm wurde außerdem als Tondokument festgehalten. Sandra Erens / Boris Schaefer
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| Aufführung des Heidenkönig geplant Klavierauszüge im Schall- und Notenarchiv der ISWG Dank der Ergänzung um das Vorspiel durch den Altpräsidenten der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. (ISWG), Konrad Bach, kann der von Graeme Young (ohne das Orchestervorspiel) für die Uraufführung in Köln erstellte Klavierauszug von op. 15, Die heilige Linde, jetzt komplett angeboten werden. Ebenso gibt es den korrigierten, von Prof. Dr. Peter P. Pachl revidierten und um die Änderungen des Komponisten für die nachkomponierte Konzertfassung der 2. Szene des 2. Aktes erweiterten Klavierauszug von op. 9, Der Heidenkönig, jetzt ebenfalls über das Schall- und Notenarchiv der ISWG zu beziehen. Und schließlich kann auch der beim Verlag vergriffene Klavierauszug zu Bruder Lustig, op. 4, von dort bezogen werden. Pro Exemplar (Ringbindung) sind € 30,00 an das Schall- und Notenarchiv der ISWG zuzüglich € 5,00 als Spende an die ISWG zu überweisen (s.u.). Diese Angebote gelten jedoch nur für Mitglieder der ISWG sowie für angemeldete Teilnehmer am Wettbewerb der ISWG-Stipendienstiftung 2004; Rückfragen bitte direkt an schallarchiv@siegfried-wagner.org. Kontoverbindungen Schall- und Notenarchiv der ISWG: Konto 295344-808, Postbank München, BLZ 70010080 Spendenkonto der ISWG: Konto 9006693, Sparkasse Bayreuth, BLZ 77350110
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| Siegfrieds Silhouette Auf dem »Flyer« eines Musikantiquariats in Süddeutschland ist das nebenstehende, bislang unbekannte Bildnis Siegfried Wagners im Profil im Profil aufgetaucht. Da leider – auch auf Nachfrage – nichts über die Provenienz der Silhouette zu erfahren war, wenden wir uns nun an Sie: wer kann eventuell Angaben zu diesem Porträt machen, wo war es schon einmal abgebildet, wer könnte der Urheber sein etc.? – Antworten erbeten an: iswg@siegfried-wagner.org. |
| 8. Abonnementkonzert der Nürnberger SymphonikerSiegfried Wagner: Ouvertüre zu Der Friedensengel, Oper in drei Akten op. 10 Nicht in den riesigen Schatten zu geraten, den der übermächtige Vater geworfen hatte – unter dem Zeichen dieses schier aussichtslosen Kampfes stand das Leben und Schaffen von Siegfried Wagner, 1869 geboren als einziger Sohn von Richard Wagner und Cosima von Bülow. Jung-Siegfried wollte denn auch zunächst gar nicht in die Fußstapfen des Vaters treten. Sein Hauptinteresse galt anfangs der Architektur, die er einige Semester studierte. Erst mit 23, während einer Fernostreise im Jahr 1892, entschied er sich dazu, Musiker zu werden und das Erbe des Vaters anzutreten – als Komponist und Dirigent, als Festspielleiter und Regisseur. Nachromantik Als Komponist kultivierte Siegfried Wagner eine nachromantische Tonsprache zwischen Jugendstil und Moderne. Sie distanziert sich insofern vom Stil des Vaters, als sie ihre Vorbilder und Orientierungsinstanzen in der Musik von dessen Antipoden sucht. Beim Casting für die Bayreuther Festspiele gefiel sich Siegfried Wagner darin, die Mitarbeiter zu schockieren, in dem er Verdi-Arien vorsingen ließ, und auch in seinen Werken offenbarte er seine Affinität für die Musik aus den Ländern jenseits der Alpen und des Rheins. Zahlreiche symphonische und konzertante Orchesterwerke umfasst sein Oeuvre, und mit insgesamt achtzehn Opern (plus deren Libretti) schrieb er mehr Bühnenwerke als sein Vater. »Geradezu modern« Der Friedensengel war Siegfried Wagners zehnte Oper. Sie entstand in den Jahren 1913 und 1914, ging 1926 erstmals in Szene, um sogleich wieder von den Spielplänen zu verschwinden. Als das Stück dann 1975 – fast ein halbes Jahrhundert nach seiner Premiere – in einer konzertanten Aufführung in London erstmals wieder erklang, schrieb die Münchner »Abendzeitung«, dass der Stoff »geradezu modern anmutet«. Was dem Rezensenten als so zeitgemäß erschien war das Sujet der in Franken im 16. Jahrhundert spielenden Oper. Ihre zentralen Handlungsmotive lauten: Suizid, Ehebruch und »freie« Liebe, wobei der Autor dezidiert mit dem Selbstmörder und Ehebrecher sympathisiert und einen seiner Protagonisten die für die Entstehungszeit unerhörte Ablehnung der Institution »Ehe« aussprechen lässt: D'rum rat' ich euch, verliebtes Paar, O spart den Schwur vor dem Altar! Lieben könnt ihr euch ja auch so! Seid vergnügt und küsst euch froh! Und wenn es euch nicht mehr behagt, Geht auseinander! Unverzagt!
»Romantisierter Bach« Die Ouvertüre (vom Komponisten als »Vorspiel« bezeichnet) ist ein großangelegtes Quasi-Adagio. Es »klingt wie ein romantisierter Bach«, schrieb der Siegfried-Wagner-Kenner Peter P. Pachl, und der Musikforscher Willy Hess hat in seiner Analyse darauf hingewiesen, dass darin die reguläre Sonatenform durch das Dichterische verändert wird: »Architektonisch-formal ist das Vorspiel durchaus fertig, harmonisch aber endet es auf einem Halbschluss und der Ganzschluss fällt mit dem Ende des Dramas, mit der Lösung des dramatischen Konfliktes zusammen.« Dieser obliegt dem titelgebenden »Friedensengel«, der als »heiliger Christ« am Ende Sünde und Schuld vom Selbstmörder und Ehebrecher hinwegnimmt und versöhnt. Klaus Meyer – aus dem Programmheft zum Konzert der Nürnberger Symphoniker in der Meistersingerhalle am 27. März 2004 |
| Siegfried Wagners Weihnacht auf CDOffenbar ist es Jürgen Glauß, dem verantwortlichen Manager des Siegfried Wagner Konzerts der Hochschule für Musik im Rahmen der Siegfried Wagner Woche Köln 2001, zu verdanken, dass Siegfried Wagners Lied Weihnacht nun auf CD erschienen ist. Glauß ist der Begleiter des Bassbaritons Ulrich Schütte, der auf seinem Recital »Weihnachtsgefühle« auch zahlreiche Raritäten selten gehörter Weihnachtslieder, so etwa von Walter Courvoisier, Richard Trunk, Julius Röntgen, aber auch Kompositionen von Cornelius (kaum bekannte frühe Versionen zweier Weihnachtslieder), Schumann, Grieg, Strauss, Wolf, N. Schulze und K. Hessenberg, mit angenehmem Timbre und vorzüglicher Textinterpretation eingespielt hat. Jürgen Glauß' einfühlsame Begleitung versteht es, dem Flügel geradezu orchestrale Farben zu entlocken. Über Siegfried Wagners Komposition bemerkt der Bariton Ulrich Schütte: »Großartig, wie Siegfried Wagner aus dem einfachen Hirtenlied eine kleine Opernszene malt.« Weihnachtsgefühle. Gesungene Geschichten zu Weihnachten. Ulrich Schütte (Bassbariton), Jürgen Glauß (Klavier), Karl Heinz Taubert (Flöte); Mitra CD 16 390 |
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