| | | | Endlich erschienen: rainulf und adelasia Die lang erwartete Aufnahme der konzertanten Uraufführung von Siegfried Wagners op. 14, rainulf und adelasia, mit Hanna Minutillo, Roman Trekel, Frank van Aken, Elisabeth Wachutka, Thomas Kuckler, Franz Hawlata, Regina Klepper, Jacek Janiszewski, Margarethe Joswig, Andrea Lang, den Stuttgarter Choristen und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der musikalischen Leitung von Werner Andreas Albert im Rahmen der Herbstlichen Musiktage in Bad Urach, 2003, ist nun endlich erhältlich.
In der Ankündigung von jpc heißt es dazu: In den Wintermonaten 1921 / 22 saß Siegfried Wagner bei Inflation und Kälte an der Komposition einer Oper, die in südländischer Hitze spielt: rainulf und adelasia, sein opus 14. Es geht um die Zeit des letzten Normannenkönigs in Süditalien im Jahre 1194 in Reggio Calabria. Das Libretto verfasste Siegfried wieder selbst, und den historischen Rahmen entnahm er aus dem sehr weit verbreiteten Buch von Adolf Friedrich Schack Die Geschichte der Normannen in Sicilien von 1889. Nach der heiligen linde und den sonnenflammen ist dies nun die dritte Siegfried Wagner Gesamteinspielung auf cpo – und wieder künstlerisch auf höchstem Niveau. Es handelt sich um den Mitschnitt der Uraufführung (!) bei den Herbstlichen Musiktagen Bad Urach 2003. Neben großen Sängern wie Elisabeth Wachutka, Frank van Aken und Roman Trekel garantiert Werner Andreas Albert höchste Authentizität. Ein Hördokument ersten Ranges!
Die drei CDs werden noch bis 15. Januar 2007 zum Sonderpreis von € 24,99 angeboten und sollen danach € 29,99 kosten. – Für Ihre evtl. Online-Bestellung benutzen Sie bitte die hier angegebenen Links. |
| In eigener Sache – Mitgliederwerbung Durch eine großzügige – zweckgebundene – Spende aus den Reihen unserer Mitglieder können wir den nächsten Neu-Mitgliedern, die der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e. V. beitreten, das Große Sängerlexikon (Kutsch/Riemens) im Wert von € 90,00 (CD-ROM, Digitale Bibliothek) als Geschenk überreichen. – Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht, entscheidend ist die Reihenfolge der Beitrittserklärungen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (Die Aktion ist beendet.) |
| Teilnachlass von Karl Kittel Im Autographenhandel ist eine umfangreiche Sammlung von Abschriften und handschriftlichen Klavierauszügen aus dem Nachlass von Karl Kittel (1874 – 1945), des Bayreuther Kapellmeisters und musikalischem Mit- und Bearbeiters von Siegfried Wagner, aufgetaucht. Das Konvolut enthält auch Briefe, Postkarten, Briefkarten, Notizen und schriftliche Mitteilungen Siegfried Wagners an Karl Kittel. Die Korrespondenz gibt einen guten Einblick in das freundschaftlich geprägte Verhältnis der beiden und in die Zusammenarbeit in musikalischen und organisatorischen Fragen der Vorbereitungen und Proben für die Festspiele, inklusive Gehalts- und Terminabsprachen.
Unter den von Kittel erstellten handschriftlichen Klavierauszügen (sternengebot, an allem ist hütchen schuld !, das märchen vom dicken, fetten pfannekuchen, concertstück für flöte und kleines orchester, violin-concert, Ouvertüre sonnenflammen, der schmied von marienburg, 2. Akt, und der heidenkönig, 2. Akt) befinden sich auch Kittels bis heute unveröffentlichte Klavierauszüge zum 1. und 3. Akt rainulf und adelasia. – Für den angedachten Erwerb dieser Sammlung zugunsten des ISWG-Archivs bitten wir um Sonderspenden ! |
| Corporate Design Entwicklung für die ISWG Das Projekt »Corporate Design Entwicklung für die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft« wurde am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld im Rahmen eines Seminars von im Sommersemester 2006 durchgeführt. Am Projekt beteiligten sich Studierende im Hauptstudium der Studienrichtung Grafik- und Kommunikationsdesign; das Projekt wurde mitbetreut durch .
Ziel der Lehrveranstaltung war die Entwicklung eines zeitgemäßen visuellen Erscheinungsbilds in Hinblick auf das 35jährige Bestehen der Gesellschaft im nächsten Jahr. Da sich die ISWG derzeit erklärtermaßen darum bemüht, neue Zielgruppen für das Werk von Siegfried Wagner zu erschließen, sollte das Redesign insbesondere eine jüngere internationale Zielgruppe ansprechen, ohne dabei die Interessen und Befindlichkeiten des bisherigen Publikums und der älteren Mitglieder außer Acht zu lassen. Die Entwürfe sollten zudem der besonderen Persönlichkeit Siegfried Wagners in irgendeiner Form gerecht werden.
Die Präsentation der Endergebnisse ist für Mitte Oktober geplant. Die weitere Verwendung und Weiterentwicklung der Entwürfe soll bei Interesse der ISWG direkt mit den jeweiligen Studierenden abgesprochen werden. Dirk Fütterer
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| Hans Martin Höpner † Unser langjähriges Mitglied, Hans-Martin Höpner, seit 1997 Manager des WDR Sinfonieorchesters Köln, ist am 21. Juli 2006 im Alter von 60 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
Hans-Martin Höpner verdanken wir die Siegfried Wagner-Aufführungen in Frankfurt (HR) und Köln (WDR), die CD-Koproduktionen mit Koch/Schwann und cpo, insbesondere aber die Uraufführung der Oper die heilige linde in der Philharmonie in Köln, sowie das in Zusammenarbeit mit dem WDR realisierte, einwöchige Siegfried Wagner-Symposion.
Die Initialzündung in Sachen Siegfried Wagner war für Höpner seine Mitwirkung als Cellist in der konzertanten Aufführung des herzog wildfang in München. Hans-Martin Höpner, dessen persönliche Siegfried Wagner-Erinnerungen im Siegfried Wagner-Kompendium I nachzulesen sind, wird uns in dankbarer Erinnerung bleiben. |
| Siegfried Wagner conducts Richard Wagner Das Label Archipel hat unter der Bestellnummer: ARPCD 0288 eine weitere Siegfried-Wagner-Doppel-CD heraus gebracht – diesmal jedoch nur mit Werken seines Vaters. Abgesehen von der bärenhäuter-Ouvertüre (die ja auf ARPCD 0275 mit Kompositionen Siegfried Wagners enthalten ist) und der ersten (akustischen) Aufnahme des »Siegfried-Idyll« (von dem sich kein Exemplar finden ließ), enthält diese Ausgabe sämtliche Aufnahmen, bei denen Siegfried Wagner am Dirigentenpult steht. Neben den Titeln, die seinerzeit auf EMI (Doppel-LP) und zuletzt bei GRAMMOFONO2000 bereits relativ weite Verbreitung gefunden haben, sind die folgenden vier Tracks erstmals auf CD veröffentlicht: - »Der fliegende Holländer«
Einleitung zum 2. Akt (die natürlich ebenfalls enthaltene Ouvertüre gab's bereits in der Box 100 Jahre Bayreuth auf Schallplatte, JGCD 0062) - »Siegfried«
Verwandlungsmusik 3. Akt - »Götterdämmerung«
Siegfrieds Rheinfahrt (beides Orchester der Berliner Funkstunde 1929) - »Parsifal«
Blumenmädchenszene (mit Max Lorenz)
Klanglich unterscheidet sich die Archipel-Ausgabe sehr von GRAMMOFONO2000, wo Rauschen und Knistern sehr stark gefiltert wurde und das Klangbild vergleichsweise stumpf geraten ist. Bei Archipel war es das Ziel, nur die gröberen Störgeräusche (Knackser o. ä.) herauszurechnen, ohne dabei die hohen Frequenzen in Mitleidenschft zu ziehen. – Das Booklet enthält einen umfangreich-vielseitigen vierseitigen Text »Siegfried Wagner als Dirigent« von Prof. Dr. Peter P. Pachl. |
| violinkonzert in Nürnberg und Paris Erich Wolfgang Korngold hat auf Anraten seines Vaters das thematische Material von dreien seiner Filmkompositionen für das im Jahre 1947 entstandene Violinkonzert herangezogen, um seine Einfälle auch für den Konzertsaal zu bewahren.
Ähnlich dachte wohl bereits sein Zeitgenosse Siegfried Wagner, als er im Jahre 1915 bei der Komposition seines violinkonzerts Themen aus seiner Oper an allem ist hütchen schuld ! erneut aufgriff und symphonisch verarbeitete. Und tatsächlich erklingt derzeit das konzert für violine mit begleitung des orchesters häufiger als die dreiaktige Märchencollage Opus 11.
Im Gedenkjahr 2005 gab es zwei herausragende Aufführungen: Zunächst interpretierte Peter Gülke am 8. Oktober die Komposition in einem Symphoniekonzert der Nürnberger Symphoniker mit Christiane Edinger als Solistin. Dieses Orchester hat sich seit Jahrzehnten mit dem Oeuvre von Siegfried Wagner auseinandergesetzt, beginnend mit Gilbert Graf Gravinas LP-Einspielungen für das hauseigene Label Colosseum, mit dem violinkonzert (mit Jenny Abel als Solistin), dem konzertstück für flöte, der Ouvertüre zum bärenhäuter, dem Zwischenspiel glaube aus dem heidenkönig und dem Vorspiel zu an allem ist hütchen schuld !, fortgesetzt mit Aufführungen unter der Leitung von Werner Andreas Albert (so 2004 das Vorspiel zu der friedensengel), kulminierend in Frank Strobels Einstudierung des ungekürzten Opus 3, der kobold, im September 2005.
Peter Gülke hat Siegfried Wagners Violinkonzert bereits 1990 mit den Wuppertaler Symphonikern in der Philharmonie Köln und in Wupppertal zur Aufführung gebracht, ebenfalls mit Christiane Edinger, und mit einem Strich in der Durchführung. Für seine Nürnberger Neuinterpretation umrahmte Gülke das Violinkonzert mit symphonischen Schubert-Fragmenten in der Orchestrierung des Dirigenten und der symphonischen Dichtung »Tod und Verklärung« von Richard Strauss. Im Gegensatz zu seiner Interpretation des Jahres 1990 hat Gülke nunmehr auch jene Stelle geopfert, in der sich die Komposition ins finale E-Dur schraubt. Für den Nachvollzug von Aufbau und Entwicklung erscheinen beide Kürzungen nicht förderlich für den Hörer. Zudem sind beide Striche nicht hörbar, denn sie unterbrechen den ansonsten ungebremsten Fluss der Komposition. Gleichwohl boten die Nürnberger Symphoniker einen facettenreichen Klangteppich, auf dem die Solistin sich gut hätte entfalten können. Aber allzu oft waren Orchester und Soloinstrument auseinander. Zudem verzichtete die Solistin auf das Mitspielen der Tutti-Passagen, obgleich dies vom Komponisten in seinem konzert für violine mit begleitung des orchesters nicht nur programmatisch dramaturgisch, sondern auch unter rein musikalischen Aspekten bewusst verlangt wird: der individuelle Klang entsteht aus der Reihe der Gruppenkünstler.
Weit nachhaltiger in der Wirkung einer Aufführung dieser Komposition am 16. Dezember 2005 in Paris. Das Orchestre Symphonique Francilien umrahmte sie mit Richard Wagners »Siegfried-Idyll« und Beethovens Zweiter. Das Orchester, mit ausnahmslos jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, ging in der Èglise Notre-Dame-de-Lorette, unweit der Opéra Garnier, hoch motiviert, mit großer Spielfreude und Begeisterung ans Werk. Der blutjunge Dirigent Quentin Hindley ließ bereits beim »Siegfried-Idyll« alle Erdenschwere und Götterwelt des »Ring« weit hinter sich und deutete Richard Wagners häusliche Komposition als ein mediterranes Farbenspiel, darin verwandt der Interpretation des Dirigenten Siegfried Wagner, wie sie uns Tonträger erhalten haben. In Siegfried Wagners Violinkonzert machte Hendley die Nähe seiner Lesart zu Debussy und zur französischen Musik deutlich, hier standen Debussy und Magnard gewissermaßen Pate, aber auch der Weg zur Minimal Music eines John Adams leuchte unmissverständlich auf. Tatsächlich ist jenes perpetuierende Ringen um die Tonika, das Gülke gestrichen hat, im Lichte unserer Erkenntnis als ein Vorgriff auf minimalistische Techniken zu verstehen. So rasant, wie die 26-jährige, japanisch-deutsche Französin Akémi Toyama-Mehlem den Solopart (in Siegfried Wagners Originalversion, also nicht in der Einrichtung von Henri Marteau) exerziert, hat man diesen Kampf des Individuums gegen eine konformistische Gesellschaft zuletzt von Peter Zazofsky 1986 in Berlin gehört – nur dass damals mit Heinrich Hollreiser ein Altroutinier das mitgerissene Orchester mäßigte, während in Paris ein genialischer Jungdirigent die Wogen hoch aufbranden ließ. Ein trefflicherer symphonischer Abschluss des Gedenkjahres zum 75. Todestag Siegfried Wagners war kaum denkbar: Das Ereignis in der französischen Metropole, dessen Management in den Händen unseres ISWG-Mitglieds Evelyne Lubert lag, soll Fortsetzungen erfahren. PPP |
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