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Gesamtaufnahme von sonnenflammen auf CD

 

Noch im Jahr des 75. Todestags von Siegfried Wagner ist nun auch die erste CD-Gesamtaufnahme von op. 8, sonnenflammen, der konzertanten Aufführung des Werkes am 28. Januar 2003 in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle erschienen – mit Roman Trekel, Michaela Schneider, Richard Brunner, Jürgen Trekel, Niels Giesecke, Eva Batori, Ulrike Schneider, Ulrich Studer und dem Chor und Orchester des Opernhauses Halle unter der Leitung von Roger Epple.

 
Rede anlässlich Siegfried Wagners 75. Todestags

Zum Lesen und Nachlesen der Rede, die Dr. Sven Friedrich, der Leiter des Richard Wagner Museums in Bayreuth, anlässlich Siegfried Wagners 75. Todestags zu Beginn des Liederabends mit Yvonne Wiedstruck und Semion Skigin am 4. August 2005 in Wahnfried gehalten hat, wird der Text im portable document format (pdf) zum »Download« angeboten; zum Öffnen der Datei ist der – kostenlose – Acrobat Reader erforderlich.

 
Siegfried Wagners sämtliche Lieder

Der Musikverlag Max Brockhaus in Bonn kündigt für den November des Jahres die zweiteilige Veröffentlichung sämtlicher Lieder von Siegfried Wagner – mit einem Vorwort von Peter P. Pachl – an:

    Das Kammermusikschaffen und darunter besonders die Vokalkompositionen Siegfried Wagners fanden in früheren Werkverzeichnissen sowie im Konzertsaal kaum Beachtung. Bekannt sind vor allem einzeln veröffentlichte Lieder wie das »Vogellied« aus dem kobold und die »Ballade« aus bruder lustig. Dabei umfasst das Liedschaffen Wagners eine umfangreiche Thematik und ist sogar vielfältig mit der Entstehung der Opern Wagners verknüpft. Der thematische Horizont reicht über Lieder im Volkston und Lieder zur Zeitgeschichte über häusliche Liedkompositionen (wahnfried-idyll) bis hin zu Themenliedern wie Meer-, Frühlings- und Festtagslieder. Nicht zuletzt kann auch das märchen vom dicken fetten pfannekuchen zum Liedschaffen gezählt werden. Hier wird deutlich, dass hier ein ganzer Aspekt von Siegfried Wagners Oeuvre vernachlässigt wurde.

    Die Veröffentlichung dieser Liedgesamtausgabe soll nun auf den Wert dieser Lieder aufmerksam machen und zugleich das geeignete Material zur Aufführung bereitstellen. Zu diesem Zweck wurde die Reihe 2 eingefügt, die die Stücke in der Bearbeitung für Mezzosopran enthält und so eine breitere Schicht an möglichen Interpreten anspricht.

    Am 4. August 2005, dem 75. Todestag Siegfried Wagners, gelangen die Lieder in der Transkription für Mezzosopran unter dem Titel »Hommage an Siegfried Wagner« in der Villa Wahnfried in Bayreuth erstmals zur Aufführung. Interpreten sind die Bearbeiterin der Druckausgabe, Yvonne Wiedstruck (Mezzosopran) und Semion Skigin (Klavier).

    Mit der Herausgabe der sämtlichen Lieder möchte der Max Brockhaus Verlag ein Medium bieten, um auch zukünftige Bemühungen um die Verbreitung der Werke Siegfried Wagners zu unterstützen.

 
Londoner Aufführung des friedensengel auf CD

 

Die bahnbrechende Aufführung von op. 10, der friedensengel, vom 23. November 1975 in London mit Martha Mödl, Hanne-Lore Kuhse, Valerie Hill, Raffaele Polani, Raimund Herincx u.a., dem Pro Opera Chorus and Orchestra unter der Leitung von Leslie Head ist nun erstmals bei Living Stage im Vertrieb von Gebhardt Musikvertrieb, Dußlingen im Handel erhältlich. In der Ankündigung der CD heisst es:

    Siegfried Wagner, dessen Todestag sich am 4. August zum 75. Mal jährt, hatte es ungleich schwerer, mit seinem Werk zu reüssieren, als andere namhafte Komponisten seiner Generation wie zum Beispiel Hans Pfitzner, Alexander von Zemlinsky oder Max von Schillings. Dem Wagner-Sohn und Liszt-Enkel stand die familiäre Abkunft ebenso im Wege, wie die öffentliche Wahrnehmung, die ihn überwiegend auf seine Funktion des Bayreuther Festspielleiters reduzierte.
     
    Überdies wurde er als Schüler von Engelbert  Humperdinck und insbesondere nach dem Sensationserfolg mit seiner Erstlingsoper der bärenhäuter, der in der Saison 1900/01 zur meistgespielten Oper der deutschprachigen Bühnenlandschaft avancierte, als Märchenopernkomponist abgestempelt; dabei sind diesem Genre gerade genaugenommen nur drei seiner insgesamt 18 Opern zuzurechen. Mit der Einbeziehung teilweise sehr entlegener Varianten von (Volks-) Sagen wie auch mit der Verwendung historischer Stoffe, erschloß Siegfried Wagner sich interessante Sujets, aus denen er vielschichtiges psychologisches Material herausdestillierte und brisante Themen zur Diskussion stellte.
     
    Die konzertante Londoner Aufführung des friedensengel war die erste Aufführung seit der Uraufführung 1926.

3CD ADD, Living Stage LS 1060, PC-S3 HAP; Gebhardt Musikvertrieb, Dußlingen. – Als Bonus sind zudem lieder von Siegfried Wagner mit Hanne-Lore Kuhse (Bayreuth 1966; London 1973) sowie zwei Opernszenen mit Martha Mödl (aus der friedensengel und bruder lustig, 1977) enthalten.

 
In eigener Sache

Mit Werner Häußners Beitrag: Von Gottes Gnaden nennt man solche Menschen anlässlich Siegfried Wagners 75. Todestags hat die »online«-Präsentation der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e. V.www.SIEGFRIED-WAGNER.org – im  Juli 2005 einen Umfang von 200 Seiten erreicht; sie bietet damit das bei weitem größte Informationsangebot zu Siegfried Wagner im Internet an.

 
Gesamtaufnahme von der heidenkönig auf CD

 

Rechtzeitig zum 75. Todestag Siegfried Wagners ist die erste CD-Gesamtaufnahme von op. 9, der heidenkönig, erschienen. Dabei handelt es sich um die Aufnahme der umjubelten – konzertanten – Aufführung des Werkes am 24. Oktober 2004 im Theater- und Konzerthaus Solingen. Das Beiheft enthält einige der Beiträge aus dem Programmheft der Aufführung.

 
Winifred Wagner (1897 – 1980)

Siegfried Wagner (geboren 1867 [sic! recte: 1869]) macht der 18-jährigen Winifred Klindworth mit den Worten »Ich wünsche, dass Sie wünschen, was ich heimlich wünsche« einen Heiratsantrag. Diese poetische Umschreibung sollte kaschieren, dass nicht er selbst, sondern die Familie das Waisenkind aus Sussex als passende Braut für ihn ausgesucht hatte. Wie kommt dieses Mädchen aus Hastings nach Wahnfried?
 
Henriette Klindworth, eine entfernte Verwandte der verstorbenen Mutter Winifreds, besucht die kränkelnde Neunjährige in einer Heilanstalt in East Grimsted in der Grafschaft Sussex. Die Klindworths leben seit langen Jahren in Berlin und sind beide glühende Wagnerianer mit deutsch-nationaler Gesinnung. Henriettes Ehemann Karl, Pianist und Meisterschüler von Franz Liszt, steht in Kontakt mit Cosima. 1908 nimmt das Ehepaar Klindworth Winifred bei sich auf.
 
Im Juli besucht die 17-Jährige auf Einladung Cosimas erstmals Bayreuth und darf sie bei deren Spaziergängen begleiten; eine Auszeichnung, die darauf hindeutet, dass man mit diesem Backfisch Großes plant. Winifred soll die Dynastie sichern. Im September 1915 heiratet sie Siegfried und bringt zwischen 1917 und 1920 vier Kinder zur Welt. Das Erstgeborene ist Wieland, der ersehnte Sohn. Die Ehe mit dem homosexuellen Siegfried ist ein reines Zweckbündnis und Winifred wird sich offiziell erst nach dessen frühem Tod 1930 zu einem neuen Partner bekennen. Eine neue Heirat verbietet die Familie.
 
Der Mann ihrer Sehnsucht ist seit den zwanziger Jahren Adolf Hitler. Am 1. Oktober 1923 lädt sie den ideologisch wie erotisch Verehrten zum Frühstück nach Wahnfried ein. Hier beginnt eine innige Beziehung. Winifred unterstützt den Landsberger Häftling, lädt ihn ein, während der Festspiele im Haus Wahnfried zu wohnen. Als Hitler Reichskanzler wird, revanchiert sich der Diktator. Er sichert die Finanzierung der Festspiele und nimmt Einfluss auf das Programm. Winifred ist eine machtbewusste und machtverliebte Festspielleiterin. Die NS-Propaganda dagegen verkauft sie als treusorgende Vorzeigemutter.
 
Als Bayreuth bei Kriegsende in Flammen aufgeht, ahnt Winifred, dass ihre engen Beziehungen zum Nazi-Regime ihrer Macht über Bayreuth ein Ende setzen werden. Sie flüchtet in eine Scheinwelt, lädt Nazi-Witwen zum Kaffeekränzchen in den Garten der Bayreuther Villa. 1957 lässt Sohn Wieland quer durch den Garten eine Mauer ziehen, um die Unverbesserliche nicht sehen zu müssen. Die nationalsozialistische Vergangenheit bleibt bis zu ihrem Tod 1980 ihre Heimat. Schuldig fühlt sie sich bis zuletzt nicht.
 


Quelle: Pressestelle des Bayerischen Rundfunks

 
Neue Doppel-CD historischer Aufnahmen

Anlässlich des 75. Todestags von Siegfried Wagner ist beim Label Archipel eine neue Edition (2 CDs und Booklet) mit historischen Aufnahmen erschienen – Mitgliedern der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e. V. steht eine begrenzte Stückzahl  zum Sonderpreis von € 6,50 (zzgl. Porto und Verpackung) zur Verfügung: iswg@SIEGFRIED-WAGNER.org.
 


 
CD 1:

    der bärenhäuter op. 1 (1898) – Ouvertüre
    [1] Gewandhausorchester Leipzig • Hermann Abendroth; Aufnahme: 19.01.1945
    bruder lustig op. 4 (1904) – Ouvertüre
    [2] Gewandhausorchester Leipzig • Hermann Abendroth; Aufnahme: 26.03.1945
    die heilige linde op. 15 (1927) – Vorspiel
    [3] Gewandhausorchester Leipzig • Hermann Abendroth; Aufnahme: 26.02.1945
    der schmied von marienburg op. 13 (1920) – Ouvertüre
    [4] Orchester der Bayreuther Festspiele • Heinz Tietjen; Aufnahme: 26.08.1936
    Ballade das märchen vom dicken fetten pfannekuchen (1913)
    [5] Karl Wolfram, Bariton; Berliner Philharmoniker • Karl Schrader; Aufnahme: 01.12.1944
     

CD 2:

 
Neue Edition des conzertstücks für flöte

Genau genommen hat das concertstück für flöte und kleines orchester aus dem Jahre 1913 nunmehr bereits seinen dritten Verlag gefunden. Denn ursprünglich war es im Verlag von Siegfried Wagners jungem Freund Carl Gießel in Bayreuth erschienen, der auch die Opern an allem ist hütchen schuld ! und der heidenkönig herausgebracht hat. Erst nach dem Tode des Komponisten übergab dessen Witwe die bei Gießel erschienen Werke dem Verlag Max Brockhaus, der einen Großteil des Oeuvres von Siegfried Wagner verlegt hatte.
 
Mit Ablauf der Urheberschutzfrist am 1. Januar 2001 wurden die Werke Siegfried Wagners frei. Der Verlag Zimmermann in Frankfurt am Main hat die Klavierfassung des concertstücks nun neu setzen lassen – »leider zum Nachteil gegenüber der Ausgabe  von 1913«, wie eine Rezension von Ursula Pesek in der Zeitschrift »Das Orchester« (03/2005) in erster Linie aus aufführungspraktischen Überlegungen zum Blättern der Seiten bemerkt. Denn der Notentext der Klavierstimme, die mangels Instrumentierungsangaben und Studierziffern nun nicht mehr als Klavierauszug zu deuten ist, wurde von 18 auf 30 Seiten aufgebläht. Dabei wurde der Klavierpart ergänzt um Taktzahlen und um Fingersätze von Neville Dove. Im Vorwort zur Edition charakterisiert Arndt Jubal Mehring die Komposition als »eine Art ‚Scherzo’ über die Flöte und ihre Spieler«. Wohl aus urheberrechtlichen Gründen fungiert Mehring auch als Arrangeur, dessen Aufgabe im Ausschreiben der Abbreviaturen und Triller bestand, was »dem lebhaften Geist des Stücks völlig wiederspricht und eine Analyse entsprechend erschwert« (Pesek).
 
Die Neuausgabe bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass der Notentext zu Siegfried Wagners Komposition nunmehr wieder im Handel erhältlich ist. Bleibt zu hoffen, dass die Neuedition des Verlages Zimmermann (ZM 34460; ISMN M-010-34460-7) auch weitere Aufführungen – nicht nur der Fassung mit Klavier-, sondern auch der mit Orchesterbegleitung – nach sich ziehen wird.


PPP

 
Zur ersten Wiederaufführung von op. 3 seit 1939 

Verena ist eine junge Frau, die von Alpträumen heimgesucht und von Stimmen gequält wird. Sie bekommt vom alten Ekhart zum Geburtstag einen Zauberstein geschenkt. Er mahnt sie, den Stein nicht zu verlieren und ihn vor dem Neid anderer zu schützen. Aber entgegen der Mahnung Ekharts, brüstet sie sich mit dieser Kostbarkeit und bringt so folgenschwere Ereignisse in Gang. Durch ihr Schicksal schwer belastet, verstrickt sie sich zusehends in Schuld, kann aber ihrer ausweglosen Situation doch etwas Positives abgewinnen.
 
Siegfried Wagner (1869 – 1930), der einzige Sohn Richard Wagners und Enkel Franz Liszts, studierte u. a. Komposition bei Engelbert Humperdinck, bevor er als Dirigent, Regisseur und schließlich ab 1908 als Leiter der Bayreuther Festspiele große Erfolge feierte. Auch für seine Opernkompositionen erhielt er, u.a. von Richard Strauss, großes Lob und Anerkennung.
 
Die 1904 im Hamburger Stadttheater uraufgeführte Oper der kobold wurde zwischen 1904 und 1934 u. a. in Breslau, Köln, Graz, Karlsruhe, Prag, Berlin, Kassel, Darmstadt, Coburg und Bayreuth gespielt und szenisch letztmals im Jahre 1939 an der Berliner Staatsoper zur Aufführung gebracht.
 
Das Stadttheater Fürth nimmt den 75. Todestag des bayerischen Komponisten zum Anlass, die spätromantische »Lieblingsoper« Siegfried Wagners neu zu inszenieren. Ihre ernsten Themen, die Weitergabe des schuldbelasteten Erbes einer Generation an die nächste und der Kindesmissbrauch, sind vor dem Hintergrund neuester psychoanalytischer Erkenntnisse aktuell und zeitlos zugleich.


Felix Eckerle

 
Renovierungsarbeiten

Um das Erscheinungsbild von www.SIEGFRIED-WAGNER.org für andere »Browser« als Internet Explorer (i. e. Firefox) zu verbessern, werden sämtliche Seiten nun einer gründlichen Renovierung unterzogen. Währenddessen kann es vorübergehend zu Störungen (etwa unerreichbare Seiten oder inaktive »Links«) kommen; dafür bitten wir ebenso um Ihr Verständnis, wie wir bei der Behebung dieser Fehlfunktionen auf Ihre Mitwirkung hoffen, indem Sie uns per darauf aufmerksam machen – danke!

 
Joachim von Roebel  †

Am 3. September 2004 verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren der Musikverleger Joachim von Roebel. Mit seinen Musikverlagen und seinem persönlichen Engagement war Herr von Roebel dem Wirken von Siegfried Wagner in besonderer Weise verbunden.
 
Nach einer Ausbildung in den USA hat Herr von Roebel die in Leipzig gegründeten Verlage seiner Familie in Bonn weitergeführt und zu großem Ansehen geführt. Dabei hat er die langjährige Verbindung zwischen der Wagner-Familie und seinen Verlagen besonders gepflegt.
 
Ein großes Anliegen von Herrn von Roebel war die Förderung des Lebenswerkes von Siegfried Wagner. Hier hat er Impulse gegeben, Ideenreichtum gezeigt und Zeichen gesetzt. Durch seine lange und aktive Mitgliedschaft in der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e. V. hat er die Verbreitung des künstlerischen Schaffens dieses großen Musikers maßgeblich mit gefördert. Dafür haben alle Freunde von Siegfried Wagner Herrn von Roebel in besonderer Weise zu danken.


Christoph Freiherr von Hammerstein

 
Siegfried Wagners Vermächtnis-Inszenierung auf CD

 

In digitaler Qualität ist die ursprünglich auf 78er-Schellackplatten und dann bei EMI (1C 137-03 130/32 M) auf drei Langspielplatten wiederveröffentlichte Aufnahme des »Tannhäuser« von den Bayreuther Festspielen 1930 in der Reihe Naxos historical auf 2 CDs erschienen. Der Schallplatten-Mitschnitt der eigentlich von Arturo Toscanini geleiteten letzten Neuinszenierung Siegfried Wagners wurde aufgrund von dessen Exklusivvertrag mit Victor Records von Karl Elmendorff geleitet, der bekanntlich wiederholt Opern Siegfried Wagners einstudiert und dirigiert hat. Auch die beiden weiblichen Protagonisten Maria Müller und Ruth Jost-Arden haben wiederholt in Opernaufführungen Siegfried Wagners mitgewirkt. Sigismund Pilinszky singt die Titelpartie, Herbert Janssen den Wolfram und Ivar Andrésen den Landgraf. Die Aufnahme im August 1930, dem Todesmonat Siegfried Wagners, war von vornherein auf Ausschnitte hin konzipiert, wobei Siegfried Wagner daran lag, die sogenannte Pariser Fassung (eigentlich Wiener Fassung) gegenüber den Dresdener Fassungen der Oper seines Vaters deutlich zu machen: so erklingt der erste Akt komplett, während die Ausschnitte des zweiten und dritten Aufzugs insbesondere jene Szenen enthalten, deren Orchestrierung in Richard Wagners letzter Bearbeitung des »Tannhäuser« vom Komponisten verändert wurde. 

 
Ein vordem unbekannter Freund Siegfried Wagners

Der Baseler Autographensammler Roland Kupper hat dem ISWG-Archiv Farbkopien seiner Siegfried Wagner-Sammlung zur Verfügung gestellt. Fotos und Autographen beginnen im Jahre 1910, mit Bezug auf die Berliner Aufführung des kobold, eine Widmung an den Dirigent des Wiener Konzertvereins Martin Spörr (»zur Erinnerung an die gemüthlichen Tage im Kissinger Bergschlösschen 1913«). Insbesondere aber enthält es ein Erinnerungsalbum aus den Jahren 1929 bis 1931, in das der Berner Käsefabrikbesitzer Gottfried Strebel-Graf Autographen, Fotos, Programme, Ansichtskarten, Konzertbillette eingeklebt hat, nachdem er Siegfried Wagner 1929 in Bayreuth persönlich kennen gelernt hatte.
 
Bereits bei der ersten Begegnung hatte Siegfried Wagner die Konversation mit Gottfried Strebel in reinem »Schwyzerdütsch« geführt. Im Dezember 1929 wies Siegfried Wagner in einem Brief an Strebel, den er im Laufe des Schreibens »mein lieber Freund Gottfried« tituliert, auf Franz Stassen hin, »den edlen deutschen Künstler (Berlin, Luitpoldstr. 47), dem es, wie fast allen, jetzt auch schlecht geht. Seit Monaten hat er keine Aufträge«. Strebel besuchte Siegfried Wagners Konzert am 4. November 1929 in Augsburg (mit den Ouertüren bzw. Vorspielen zu bruder lustig, schwarzschwanenreich und rainulf und adelasia, »Von Reinharts junger Liebe« aus herzog wildfang und dem konzertstück für flöte, sowie Liszts »Orpheus« und dem »Meistersinger«-Vorspiel Richard Wagners). Siegfried Wagners letztes Schreiben datiert vom 29. Februar 1930, mit dem er Strebel einlädt, ihn im März bei den Proben zu seiner »Ring«-Inszenierung in Mailand zu besuchen.

 
Clement Harris' Klavier- und Kammermusik auf CD

 

Nachdem der Pianist Prof. Ulrich Urban sich über fünf Jahre lang intensiv mit dem pianistischen Schaffen von Clement Harris auseinandergesetzt und die Werke des britischen Jugendfreundes von Siegfried Wagner häufig in die Programme seiner Klavierabende integriert hatte, war 2001 beim MDR Leipzig die Gesamteinspielung von Harris’ Klavierwerken erfolgt. Im vergangenen Jahr erschien diese Einspielung  beim Label VMS als CD – ergänzt um weitere Kammermusik und Lieder von Clement Harris, ebenfalls mit Ulrich Urban als Pianisten und Begleiter. Das Beiheft zur CD enthält ausführliche Werkanalysen aus der Feder von Peter P. Pachl. Der Titel The Complete Piano & Chamber Music ist insofern zutreffend, als bis heute kein Exemplar der nach 1897 bei Metzler in London erschienenen »Six Songs« in irgendeiner Bibliothek aufgefunden werden konnte, so dass diese Werkgruppe auf der CD nur mit einem Lied berücksichtigt werden konnte, von dem eine Kopie der Handschrift vorliegt.
 
Clement Harris: The Complete Piano & Chamber Music (6 Konzertetüden; Ballade f-moll; Lied de Peter Cornelius op. 4, 1; Songs of the Sea; 6 Songs; Romanze in D für Violine & Klavier; Romanze in F für Klarinette, Cello & Klavier). Ulrich Urban, Klavier; Andreas Hartmann, Violine; Anna Niebuhr, Violoncello; Alexander Roske, Klarinette; Henryk Böhm, Bariton.

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