Siegfried Wagners Vermächtnis-Inszenierung

Von | 24.11.2025

In digitaler Qualität ist die ursprünglich auf 78er-Schellackplatten und dann bei EMI (1C 137-03 130/32 M) auf drei Langspielplatten wiederveröffentlichte Aufnahme des »Tannhäuser« von den Bayreuther Festspielen 1930 in der Reihe Naxos historical auf 2 CDs erschienen. Der Schallplatten-Mit­schnitt der eigentlich von Arturo Toscanini geleiteten letzten Neuinszenierung Siegfried Wagners wurde aufgrund von dessen Exklusivvertrag mit Victor Records von Karl Elmendorff geleitet, der bekanntlich wiederholt Opern Siegfried Wagners einstudiert und dirigiert hat.

Auch die beiden weiblichen Protagonisten Maria Müller und Ruth Jost-Arden haben wiederholt in Opernaufführungen Siegfried Wagners mitgewirkt. Sigismund Pilinszky singt die Titelpartie, Herbert Janssen den Wolfram und Ivar Andrésen den Landgraf. Die Aufnahme im August 1930, dem Todesmonat Siegfried Wagners, war von vornherein auf Ausschnitte hin konzipiert, wobei Siegfried Wagner daran lag, die sogenannte Pariser Fassung (eigentlich Wiener Fassung) gegenüber den Dresdener Fassungen der Oper seines Vaters deutlich zu machen: so erklingt der erste Akt komplett, während die Ausschnitte des zweiten und dritten Aufzugs insbesondere jene Szenen enthalten, deren Orchestrierung in Richard Wagners letzter Bearbeitung des »Tannhäuser« vom Komponisten verändert wurde.