Am 7. August 1972 wurde in Bayreuth im damaligen Bahnhofsrestaurant die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft auf Initiative des Bayreuthers Peter P. Pachl gegründet, der im letzten Jahr überraschend verstarb; es ist tragisch, dass gerade er als Motor und spiritus rector der ISWG das Jubiläum nicht mehr erlebt.
Seit ihrer Gründung verfolgt die ISWG erfolgreich das Ziel, sämtliche Opern von Siegfried Wagner sowohl konzertant als auch szenisch zur Aufführung zu bringen, inzwischen liegt das gesamte Œuvre Siegfried Wagners – auch seine Konzertstücke, die SYMPHONIE und alle Liedkompositionen – in qualitativ hochwertigen Einspielungen auf CD, teilweise auch auf DVD vor. Zudem gibt die ISWG eine Schriftenreihe heraus, in der einzelne Aspekte in Leben und Werk des Komponisten und Festspielleiters thematisiert werden, und sie veranstaltet regelmäßig, manchmal sehr umfangreiche Ausstellungen in Bayreuth (2014 im Neuen Rathaus, 2019 im Alten Schloss) und anderswo, wie 2017 in Berlin die auch im Ausland vielbeachtete Schau Siegfried Wagner. Bayreuths Erbe aus andersfarbiger Kiste. Die alljährlichen Bayreuther Ausstellungen der ISWG zur Festspielzeit finden – übrigens auf Anregung von Udo Schmidt-Steingraeber – seit 2008 kontinuierlich statt, abwechselnd im Steingraeber-Haus und im RW21.
Das 50jährige Jubiläum steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der am 26. Juli 2022 um 16:00 Uhr in der Stadtbibliothek RW21 die Ausstellung 50 Jahre Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft eröffnen wird. Die Veranstaltung wird begleitet mit Musik – natürlich – von Siegfried Wagner; Christian Biskup, Klavier, gestaltet das Programm (Eintritt frei).
Am 4. August 2022 lädt die ISWG anlässlich Siegfried Wagners Todestags zunächst zu einem Gedenken an der Grabstätte auf dem Bayreuther Stadtfriedhof ein (17:00 Uhr); am Abend desselben Tages findet in Haus »Wahnfried« ein Festliches Konzert – in memoriam Peter P. Pachl – statt. Auf dem Programm stehen Szenen aus HERZOG WILDFANG (op. 2, 1900), DER KOBOLD (op. 3, 1903), STERNENGEBOT (op. 5, 1906), DER SCHMIED VON MARIENBURG (op. 13, 1923) und DIE HEILIGE LINDE (op. 15, 1927) sowie das CONCERTSTÜCK FÜR FLÖTE. Rebecca Broberg, Nadja Korovina, Roman Trekel und Hélène Freyburger werden an Richard Wagners Steinway-Flügel begleitet von David Robert Coleman.
Achim Bahr
(Juni 2022; Änderungen vorbehalten)