Konzertstücke für ›Violine‹ und ›Flöte‹ in Lüneburg

Von | 24.11.2025

Ein in mancher Hinsicht ungewöhnliches Konzert mit dem Schwerpunkt Siegfried Wagner war am 15. Februar in Lüneburg zu erleben. Unter dem Titel »Komponisten-Porträt ›Familie Wagner‹« erklangen das »Siegfried-Idyll« (in größerer Streicherbesetzung 7-4-2-2-2) und – wohl erstmals in der Konzerttradition – die beiden Solokonzerte Siegfried Wagners. Das Konzert für Jugendliche ab zehn Jahren fand vor Schulklassen und ihren Musiklehrern, aber auch vor einigen Erwachsenen im Theater Lüneburg statt.

Dramaturgin Susanne Bieler stellte den seitens der Eltern, insbesondere der Mutter Cosima stringent vorgezeichneten Werdegang Siegfried Wagners anschaulich dar und ließ auch die Vorstellung der wichtigsten Themen und Motive in ihre Moderation mit einfließen. Die Soloparts des VIOLINKONZERTS und des KONZERSTÜCKS FÜR FLÖTE wurden vom Konzertmeister Markus Menke und dem Soloflötisten Manfred Seer übernommen. Beide Solisten meisterten die Soloparts mit virtuoser Fertigkeit, aber auch mit spürbarer Leidenschaft, sicher im Ansatz und in der Intonation, was auf das kleine, durch neunzehn Aushilfen verstärkte Orchester leider nicht immer zutraf. Mit viel Gefühlsintensität und der nötigen Verve machte sich der Dirigent Nezih Seckin mit den Lüneburger Symphonikern zum Anwalt ungekürzter Interpretationen. (Dieser Hinweis ist nach Peter Gülkes gegenteiliger Praxis im Nürnberger Konzert mit Christine Edinger in der vorausgegangenen Spielzeit wohl angebracht). Seckins Klangsinn für Siegfried Wagners Tonsprache und rhythmische Struktur übertrug sich durchaus auf die jugendliche Zuhörerschaft: die klug transportierten Inhalte wurden begeistert aufgenommen.

PPP